FAHRGESTELLWARTUNG – SCHRITT FÜR SCHRIT

       

Das Fahrgestell ist ein Teil des Fahrzeugs, das besonders äußeren Einflüssen wie Regen, Schnee, Schlamm, Sand, Salz oder Stein ausgesetzt ist. Diese Elemente können den Korrosionsprozess beschleunigen und zu Schäden führen. Aus diesem Grund ist eine systematische Überprüfung des Zustands des Fahrgestells wichtig, um das Fahrzeug in einem optimalen Zustand zu halten und seine Lebensdauer zu verlängern. In diesem Artikel werden wir einige der grundlegenden Maßnahmen zum Schutz des Fahrgestells vor Korrosion erläutern und auf die Vorteile hinweisen, die eine regelmäßige Wartung mit sich bringt.

Warum es sich lohnt, eine Fahrgestellwartung vorzunehmen

Die Korrosion des Fahrgestells ist eine der größten Gefahren für die Funktionsfähigkeit unseres Fahrzeugs. Korrosion ist ein chemischer Prozess, bei dem Metalle, wie z. B. Stahl, rosten und ihre Festigkeit verlieren, wenn sie Feuchtigkeit, Salz, Schlamm und anderen Substanzen ausgesetzt sind, die üblicherweise auf Straßen vorkommen. Die fortschreitende Korrosion des Fahrgestells kann zu einer Reihe schwerwiegender Probleme führen, wie z. B. zu Schäden an der Verkleidung, am Rahmen oder an anderen Konstruktionsteilen und tragenden Elementen, die die Sicherheit von Fahrer und Fahrgästen gefährden können. Darüber hinaus sind diese Schäden oft schwer zu beheben und erfordern fachmännische Karosseriearbeiten und Reparaturen, die mit erheblichen Kosten verbunden sind. Um das Risiko einer Korrosion des Fahrgestells zu minimieren, ist es wichtig, das Fahrgestell regelmäßig zu reinigen und zu warten. Zum Thema Wartung könnte man sagen: „Vorbeugen ist besser als reparieren“.

Wie kann man das Fahrgestell eines Fahrzeugs selbst pflegen?

Schritt 1: Reinigen

Die Wartung des Fahrgestells sollte mit dem Ausbau von Kunststoffteilen wie Radkästen, Schwellerleisten, Motorabdeckungen, Schalldämpfern usw. beginnen. Anschließend waschen wir das Fahrgestell gründlich und befreien es von jeglichem Schmutz. Am besten wird dies mit einem Hochdruckreiniger gemacht. Wenn Sie keinen haben, ist es ratsam, diesen Service in einer Autowaschanlage zu veranlassen, was die Qualität und die Geschwindigkeit der Arbeit deutlich verbessert. Anschließend müssen wir das Fahrgestell trocknen oder einfach warten, bis es von selbst trocknet. Nach dem Waschen inspizieren wir das Fahrgestell und beurteilen den Zustand aller Elemente. Loser Rost sollte mechanisch mit einer Drahtbürste oder, wenn der Zugang möglich ist, mit einer BOLL Schleifenscheibe, die am Bohrer montiert wird, entfernt werden. Unsere Scheibe ist aus einem harten Vliesmaterial mit sehr guten Schleifeigenschaften hergestellt. Dank ihrer offenen Struktur verstopft sie nicht und zerstört das Metall nicht. Die geschliffenen und gereinigten Stellen sollten mit Druckluft „ausgeblasen“ und anschließend entfettet werden. Erst auf eine so vorbereitete Oberfläche können weitere Produkte aufgetragen werden.

Schritt 2: Schutz der Karosserie und Anbringung der Folie

Vor Beginn des Wartungsprozesses müssen wir die Karosserie mit Abdeckfolie oder elektrostatischer Folie und Lackierband schützen. Wir demontieren die Räder und schützen Bauteile wie Motor, Bremsanlage, Elektrik, Auspuffanlage und alle Gummiteile. Wir lassen nur die Elemente ungeschützt, die gewartet werden sollen.

Schritt 3: Neutralisierung von Rost

Nach dem Schleifen der Rostherde müssen wir das Blech vor weiterer Korrosionsentwicklung schützen. Dazu verwenden wir einen Rostneutralisator. Es ist ein Produkt, das auf hochwertigen Epoxidharzen basiert, mit ausgezeichneten Grundierungs- und Korrosionsschutzeigenschaften. Es bildet eine sehr harte Schicht, die den Untergrund vor Witterungseinflüssen schützt und direkt auf Rost aufgetragen werden kann. Der Rostneutralisator ist in Form eines Sprays sowie einer Flüssigkeit zum Auftragen mit einem Pinsel, einer Rolle oder einer Spritzpistole erhältlich.

Schritt 4: Epoxidgrundierung

Die so vorbereitete Karosserie wird 1:1 mit einer Epoxidgrundierung überzogen. Auf diese Weise schaffen wir eine Isolierschicht, die einen sehr hohen Schutz vor Rost bietet und die Haftung der nachfolgenden Schichten erhöht. BOLL Epoxidgrundierung hat die Korrosionsschutzklasse C4M. Das bedeutet, dass unser Produkt auch unter industriellen Bedingungen und in ständigem Kontakt mit Meerwasser einen langanhaltenden Korrosionsschutz bietet.

Schritt 5: Auftragen des Konservierungsmittels

Nachdem die bisher verwendeten Produkte getrocknet sind, können wir mit der Konservierung fortfahren. Das Konservierungsmittel für das Fahrgestell ist in drei Varianten erhältlich: Spray, für die Spritzpistole und Dose – zum Auftragen mit einem Pinsel. Wir greifen zum Spray, wenn wir eine bestehende Konservierung auffrischen wollen, weil wir bei der Sichtprüfung des Fahrgestells kleinere Schadstellen entdeckt haben. In Fällen, in denen das komplette Fahrgestell gewartet wird, sollte ein Produkt für die Pistole oder den Pinsel verwendet werden. Unabhängig davon, wofür wir uns entscheiden, ist das Prinzip dasselbe: Wir müssen alle Teile des Fahrgestells gründlich beschichten, einschließlich der Metallteile der Aufhängung, der Längsträger und der Rahmen bei Geländefahrzeugen. Die Anwendung mit einem Pinsel eignet sich vor allem dort, wo eine dickere Struktur aufgebaut werden soll, wie z. B. in den Radkästen, wo sich der meiste Schmutz ansammelt. Eine Schicht, d.h. ca. 1,5 mm ist ein ausreichender Schutz, aber eine weitere erhöht die Schutzwirkung noch mehr. Denken Sie daran, dass das Konservierungsmittel nicht auf die Unterseite des Motors, den Bereich um das Getriebe, den Auspuff und die Bremsteile aufgetragen werden darf! Nach Beendigung der Arbeiten müssen wir das Auto ca. 24 Stunden bei 20 °C trocknen lassen. Es ist erwähnenswert, dass die Konservierung des Fahrgestells nicht nur vor Korrosion und Beschädigungen schützt, sondern auch eine schalldämpfende Wirkung hat, was den Fahrkomfort erhöht.

Bei der Wartung des Fahrgestells sollten wir die Konservierung der Innenprofile des Fahrzeugs nicht vergessen. In diesen Bereichen sammelt sich in der Regel Feuchtigkeit an und die Korrosion beginnt sich auszubreiten. Für diesen Vorgang eignet sich am besten ein Schutzmittel für geschlossene Karosserieprofile, den es in zwei Varianten gibt: als Spray oder ein Mittel zur Anwendung mit der Spritzpistole. Die speziell entwickelte Sprühdüse mit einem Röhrchen ermöglicht es Ihnen, auch die schwierigsten Ecken des Fahrzeugs zu erreichen. 

Schritt 6: Montage

Wir ziehen die Schutzfolien und Klebebänder von den Fahrgestellteilen ab, die wir zuvor gesichert haben. Wenn es notwendig ist, Bauteile zu waschen, die versehentlich mit Konservierungsmitteln verunreinigt wurden, können wir den Boll Silikonentferner verwenden, ohne befürchten zu müssen, dass Kunststoff oder lackierte Elemente beschädigt werden. Falls wir die lackierten Teile der Karosserie reinigen, sollten wir ein weiches, mit Silikonentferner getränktes Vlies verwenden und den Schmutz vorsichtig abwischen.  Nach Abschluss der Wartungsarbeiten werden alle zuvor demontierten Komponenten in der umgekehrten Reihenfolge des Ausbaus wieder eingebaut. 

Wie oft sollten wir Wartungsarbeiten durchführen?

Eine sachgemäß durchgeführte Konservierung schützt das Fahrzeug 4-5 Jahre lang. Denken Sie daran, dass der Zustand des Unterbodens regelmäßig überprüft werden sollte, um die Entstehung von Schäden zu verhindern. Wenn Sie Absplitterungen, Risse oder Anzeichen von Rost bemerken, sollten Sie aktiv werden. Am besten ist es, im Herbst an die Wartung zu denken, bevor das Auto auf schnee-, sand- und streusalzbedeckten Straßen unterwegs ist. Ebenso im Frühjahr, wenn die Kontrolle des Fahrgestellzustandes Winterschäden und beginnende Korrosion erkennen lässt. Nach dem Ende der Winterperiode müssen wir auch daran denken, die Unterseite des Fahrzeugs gründlich zu waschen, um Schadstoffe, insbesondere Streusalzrückstände, zu entfernen. Dann wird die Schutzschicht am längsten halten.

            

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